Als drittes Kind des Rittergutbesitzers Adolf Ferdinand Wossidlo und seiner Ehefrau Mathilde, geborene Kohrt, am 26. Januar in Friedrichshof (zwischen Tessin und Gnoien) zur Welt gekommen.
1863
Früher Tod des Vaters. Die Mutter zieht mit ihren vier Kindern nach Bützow. Besuch der Realschule. Häufiger Aufenthalt auf dem Pachtgut des Großvaters Kohrt im nahen Kurzen Trechow.
1872 - 1876
Besuch des Gymnasiums in Rostock (Große Stadtschule). Ein besonderes Interesse für alte Sprachen tritt hervor. Es kommt zu einer intensiven Beschäftigung mit der Antike, besonders mit der griechischen Sagenwelt. In den Ferien wird gern der Onkel Burmeister auf Hof Körkwitz bei Ribnitz besucht. Berührung mit der Sprache und dem Brauchtum der Tagelöhner.
1876 - 1882
Studium der klassischen Philologie in Rostock, Leipzig und Berlin.
1883 - 1884
Schwere Schaffenskrise. Abruch der kräftezehrenden Dissertation auf dem Gebiet der Gräzistik (Griechische Sprache). Die nüchterne Thematik überfordert den den künstlerisch veranlagten Studenten. Rückkehr nach Rostock, Abschied von der bisherigen Vorstellung über eine Hochschullaufbahn. Examen für das Lehramt in Griechisch und Latein an höheren Schulen.
1884
Beginn der Sammelarbeit auf dem Feld der Mundart und Poesie der Mecklenburger.
1885 - 1886
Hilfslehrer an der Großen Stadtschule in Wismar (Probandenzeit).
1885
Erscheinen des ersten Heftes "Volkstümliches Mecklenburg".
1886
Beginn der Tätigkeit als Lehrer am Gymnasium in Waren.
1890
Die Reisen durch beide Mecklenburg beginnen. Die Erfolge bei der Sammeltätigkeit beflügeln zu weiten Wanderungen von Dorf zu Dorf.
1891
Freistellung vom Dienst für einen Sommer zur Erforschung der Volksüberlieferungen.
1897
Der 1. Band der "Mecklenburgischen Volksüberlieferungen" erscheint bei Hinstorff in Wismar.
1899
Der 2. Band der "Mecklenburgischen Volksüberlieferungen" erscheint.
1906
Der 3. Band der "Mecklenburgischen Volksüberlieferungen" erscheint. Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Rostock.
1910
Druckschrift "Im Lande Fritz Reuters".
1912
Übergabe von 3500 gesammelten Gebrauchsgegenständen und Trachten an das Schweriner Museum. Verleihung der "Großen Medaille für Kunst und Wissenschaft" durch den Großherzog Friedrich Franz IV.
1916
Tod und Begräbnis der Mutter in Ribnitz.
1922
Freistellung vom Dienst am Gymnasium für die Forschungsarbeit.
1923
Auszeichnung mit dem John-Brinckman-Preis der Stadt Rostock.
1924
Pensionierung als Oberlehrer mit dem Titel eines Gymnasialprofessors.
1926
Hermann Teuchert beginnt die Arbeit am "Mecklenburgischen Wörterbuch" mit der Übernahme großer Teile der Wossidloschen "Zettelsammlung".
1929
Ernennung zum Ehrensenator der Universität Rostock.
1931
Der 4. Band der "Mecklenburgischen Volksüberlieferungen" erscheint.
1934
Erneute Verleihung des John-Brinckman-Preises der Stadt Rostock. Auszeichung mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft durch die Regierung Mecklenburgs. Ehrenbürger der Stadt Waren.
1937
Auszeichnung mit der Leibnitz-Medaille.
1939
Zum 80. Geburtstag bereitet ganz Mecklenburg dem großen Sohn des Landes in Waren eine Festwoche. Es wird für den Jubilar die letzte Dankesbekundung seines Volkes. Der 1. Band der "Mecklenburgischen Sagen" erscheint. Am 4. Mai verstirbt der Volkskundler im Weinbergschloß in Waren. Die Beisetzung erfolgt am 8. Mai in Ribnitz.