Die Schulen im Stadtteil Ribnitz
Elementar- und Bürgerschule
Im Jahre 1834 führte man in Ribnitz mit einer neuen Schulordnung eine öffentliche Bürger und Volksschule ein. In den Jahren davor gab es zwar auch eine Stadtschule, jedoch stand der Lateinunterricht im Mittelpunkt und war somit keine Volksschule. Die neue Stadtschule hatte sechs Räume im Neubau des Rathauses. Der Lehrkörper bestand aus fünf Lehrkräften: Rektor Hempel, Kantor und Organist Maack, Küster Wiedow, Lehrer Eichholz und Lehrerin Prahm, die drei Knaben- und zwei Mädchenklassen zu unterrichten hatten. Die Stadtschule wurde 1853 in eine vierklassige Bürgerschule und eine zweiklassige Elemantarschule gegliedert. Es erhöhte sich damit aber nicht nur die Anzahl der Schüler,sondern auch der Lehrkräfte. 1871 gab es an der Bürgerschule bereits sechs gemischte Klassen. Aufgrund dieser Schülerzahlen wurde von der Stadt 1862 ein neues Schulgebäude in der Alten Klosterstraße gebaut.
Die Stadtschule (unten rechts)
In dieses zog zunächst die Elementarschule und eine Mädchenklasse ein. Nach einer Erweiterung des Baus 1872 tauschten Bürgerschule und Elementarschule die Räumlichkeiten. 1900 wurde die Elementarschule aufgrund sinkender Schülerzahlen ganz aufgelöst.
Bis 1909 wechselten die Rektoren der Bürgerschule, die allesamt Theologen waren, fast alle drei Jahre. Um diesen Zustand zu unterbinden, berief die Stadt 1909 den Mittelschullehrer mit Rektorenprüfung Karl Krambeer zum Rektor der Bürgerschule. Diese leitete er bis zu seiner Pensionierung 1933.
Lehrerkollegium 1875
Höhere Bürgerschule-Realprogymnasium
Auf Vorschlag des Schulrates Hartwig und der Initiative des Bürgermeisters Nizze gründete die Stadt zu Michaelis 1871 die höhere Bürgerschule. Zum Direktor wurde der Gymnasiallehrer Theodor Bauermeister aus Rostock berufen. Der Unterricht begann am 10. Oktober 1871 mit drei Klassen (Sexta, Quinta und Quarta) in angemieteten Räumlichkeiten der Fischerstraße 12. Um die Raumsituation zu verbessern, begann die Stadt 1872 mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes am Südlichen Rosengarten, dem heutigen Bauermeisterplatz. Zwei Jahr später,am 10. April 1874, konnte das neue Schulgebäude eingeweiht werden und vier Lehrer sowie 106 Schüler der Sexta, Quinta und Tertia den Unterrichtsbetrieb aufnehmen.
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten der Stadt erhielt die Schule allerdings erst 1881 die Anerkennung als Höhere Bürgerschule Erster Ordnung. 1884 erfolgte die Umbennenung in Realprogymnasium. Die Verringerung der Schülerzahlen Ende der 80er Jahre führte nach einigen erfolglosen Versuchen des Direktors Bauermeister 1902 zur Umwandlung des Realprogymnasiums in eine lateinlose Realschule. Zwanzig Jahre später erfolgte die Umwandlung der städtischen in eine staatliche Realschule. 1931 erreichte die Stadt beim Schweriner Ministerium die Genehmigung des Zusammenschlusses der "Höheren Töchterschule" mit der Realschule.
Das Gebäude der höheren Bürgerschule (heutiges Wossidlo-Haus)
Gerbersche Höhere Töchterschule
Die "Höhere Töchterschule" in der Ulmenallee, die bereits 1859 gegründet wurde, war eine der besten Privatschulen in Mecklenburg. Anfangs in der Langen Straße 20 unterrichtend, zog die Schule 1905 in das neu errichtete Gebäude in die Ulmenallee um. Die Privatschule für Mädchen, auch "Gerbersche Höhere Mädchenschule" genannt, besuchten 1921 210 Schülerinnen, die die Schule mit dem Abschluss der Mittleren Reife beendeten. 1931 wurde die Gerbersche Mädchenschule mit der Realschule zusammengelegt. Das Gebäude in der Ulmenallee blieb jedoch bestehen und beherbergte eine Grundschule.
Das Gebäude der höheren Töcherschule in der Ulmenallee
Das Schulwesen in der Neuzeit
Die Realschule wurde in den Jahren 1938/39 in eine Oberschule für Jungen umgewandelt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Schule als Lazarett genutzt, Unterricht fand verkürzt statt. Im Mai 1945 kam es zur teilweisen Wiederaufnahme des Unterrichtes. In den darauf folgenden Jahren 1946 und 1947 erfolgte eine umfassende Umgestaltung des Schulwesens und die Einrichtung als Oberschule für die Klassen 9 bis 12. Ein Internat wurde dem Schulgelände hinzugefügt. Am 31.03.1950 wurde der Schule der Name "Richard Wossidlo" zu Ehren des Heimatforschers und niederdeutschen Schriftstellers verliehen. Im April des selben Jahres erfolgte die Trennung der Klassen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig (a-Klassen) und den sprachlichen Zweig (b-Klassen). Von 1962 bis 1970 konnten Schüler auch Berufsausbildung mit Abitur ablegen.
Mit der Bildung der Erweiterte Oberschule (EOS) 1965/66 ging auch ein Umbau der Schule am Bauermeisterplatz einher. Diese Neugestaltung erfolgte bei vollen Schulbetrieb und wurde 1967 abgeschlossen. Ab dem Schuljahr 1967/68 entfiel der sprachliche Zweig. Die nächste Umbau-Welle kam in den Jahren 1973-76 und zog Veränderungen mit sich. So wurde zum Beispiel der untere Flur neugestaltet, der Sanitärtrakt angebaut und die Heizungsanlage rekonstruiert. Währernd der Baumaßnahmen mussten die Schüler für kurze Zeit in die benachbarten Schulen ausweichen. 1982 wurde die EOS auf die Klassen 11 und 12 beschränkt. Erst 1990 führte man zur Vorbereitung auf die EOS drei 10. Klassen als Leistungsklassen ein.
Das Gebäude des Gymnasiums im Stadtteil Ribnitz 1996
Die Schulen im Stadtteil Damgarten
Die Stadt- und Landschule
Im Jahre 1570 richtete die Stadt auf Anweisung der herzoglischen Räte eine Küsterschule neben der Pfarrkirche ein. 1698 sah sich die Stadt genötigt, eine eigene Schule zu gründen, da der Unterricht an der Küsterschule recht unzulänglich erteilt wurde. Angesichts der knappen Kassen musste die Stadt die Gelder für das Schulhaus durch Kollekte auftreiben. Das Schulgebäude stand in der Stralsunder Straße, der erste Lehrer war Andreas Crampsius aus Barth. Aufgrund von Differenzen zwischen Lehrern und Eltern sowie der schwierigen finanziellen Lage der Stadt wechselten die Lehrer sehr häufig. Teilweise betätigten sich private Bürger als Lehrer. 1749 wurde Gregorius Friedrich Harder Rektor der Stadtschule in Damgarten und "allseits akzeptiert".
Allerdings konnte die Stadt den vereinbarten Lohn nicht zahlen, was ihn jedoch nicht zu einer Beschwerde veranlaßte. Neben der Stadtschule gab es auch noch eine Küster- und eine Landschule. Jedoch war die Unterrichtskontinuität an allen Damgartner Schulen nicht gegeben, da die Eltern die Kinder des öfteren zur Feldarbeit oder zum Viehhüten benötigten. Eine Zusammenlegung von Stadt- und Küsterschule zu einem einheitlichen Schulsystem wurde mehrfach abgelehnt. Auch die preußische Verwaltung ab 1815 brachte keine Verbesserung des Schulwesens. Dennoch gelang es 1863 ein neues Schulhaus in der Neuen Straße einzuweihen. Möglich wurde dies durch die Spende von 6050 Taler des Mauermeisters Fründ. Die neue Stadtschule besuchten zu dieser Zeit 214 Knaben und 165 Mädchen. Es ging mit ihr Berg auf.
Die Landschule am Kirchplatz
Das Schulwesen bis 1990
Hier fehlen uns leider noch die nötigen Informationen.